Infos Australien

Allgemeines:

Australien hat eine Unmenge an Landschaft zu bieten. Über endlose rote Weiten, lange weiße Strände, schneebedeckte Gipfel bis hin zum grünen Tropenwald bietet sich dem Touristen eine wahre Quelle an Priroritäten. Sportliche Naturen haben ebenfalls die Qual der Wahl. Die besten Surfstrände, Nationalparks zum Wandern, Bumerang werfen, Tauchen, nach Gold und Opalen schürfen – alles vorhanden. Wenn nur nicht die unendlichen Kilometer dort zwischen liegen. Ein Kontinent mit einer 40 000 Jahre alten Kultur und mit seiner zwei Milliarden Jahre alten Erdgeschichte laden zum Erkunden und Motorradfahren ein. Aber Achtung: Hier herrscht Linksverkehr!

Beste Reisezeit:

Australien hat das ganze Jahr Saison. Je nach zu besuchendem Landesteil, Outback bzw. Tropen kann ein anderer Monat der günstigere sein. Für einen Rundtrip empfehlen sich die Monate April bzw. September. Die Jahreszeiten in Australien sind den europäischen entgegengesetzt. Uns stand nur der Zeitraum von Ende Dezember bis Mitte Februar zur Verfügung.

Benötigte Dokumente:

Reisepass, dieser muss bei Einreise mindestens noch 6 Monate Gültigkeit aufweisen. Zur Einreise ist ein Visum erforderlich. Dies wird in der Regel bei der Buchung des Fluges erteilt. Alternativ kann das Visa unter www.immi.gov.au/e_visa/evisitor.htm selbst beantragt werden. Der Internationale Führerschein ist erforderlich. Dass der Impfschutz aktuell ist, sollte selbstverständlich sein. Auf Grund der strengen Quarantänebestimmungen wurden die Impfpässe mitgeführt, jedoch nicht kontrolliert. Bei Einfuhr der eigenen Fahrzeuge ist das Carnet de Passage Voraussetzung, um keine Einfuhrumsatzsteuer zu bezahlen. Das Carnet kann über den ADAC beantragt werden: www.adac.de

Anreise:

Die Motorräder wurden mit Intime Hamburg ojk@intime-ham.com versendet. Olaf Kleinknecht steht mit Rat und Tat in allen Fragen zur Seite. Die Laufzeit von Hamburg nach Sydney beträgt ca. 6 Wochen. Die Flüge buchten wir bei Reisebüro Cramer www.reisebüro-cramer.de Eine umfassende Beratung und Betreuung wird auch hier gewährleistet.

Auslösen der Fahrzeuge in Sydney:

Für diese Prozedur muss ein ganzer Tag eingeplant werden. Auf Grund der weit auseinander liegenden Behörden sollte ein Mietwagen angemietet werden, da die Taxipreise den Mietwagenpreis übersteigen. Als erstes wird das Carnet beim Zoll am Flughafen vorgelegt. Danach geht es zum Australian Quarantine Inspection Service in der Stadt. Anschließend können die Motorräder bei der Transportgesellschaft im Hafen mit der üblichen Quarantäneinspektion abgeholt werden. Für einen Lagerplatz der Transportbox muss ebenfalls gesorgt werden. Auf Grund der Zeitverschiebung sollte zur Klimatisierung mindestens ein Tag vergehen, um auf die Motorräder zu steigen.

Kosten:

Ein kleiner Überblick der zu erwartenden Kosten. Hin- und Rückflug pro Person ca. € 1.230,00. Seefracht nach Sydney für zwei Motorräder zusammen in einer Box € 795,00. Zusätzlich kann eine Transportversicherung abgeschlossen werden, pro Motorrad € 90,00. In Australien fallen zusätzlich Hafengebühren von ca. AU$ 450,00 sowie Inspektionskosten durch die Quarantänebehörde von AU$ 230,00 an. Kosten der Verschiffung nach Deutschland: ca. € 1.400,00

Übernachten:

Australien ist ein riesiger Campingplatz. Wer möchte, kann vollkommen autark unterwegs sein. Ein Aufstellen des Zeltes auf den vielen vorhandenen Rastplätzen für eine Nacht stellt kein Problem dar und ist eher die Regel als die Ausnahme. Campingplätze sind reichlich vorhanden und gut ausgeschildert. Alle unsere angefahrenen Plätze hier aufzuzählen, würde den Rahmen sprengen. Daher hier unsere Highlights:
Outback: Es findet sich immer ein Platz. Einfach einer Stichstraße folgen und einen geeigneten Stellplatz auswählen. Ein Tausend.- Sterne – Hotel in den Weiten des unendlichen Outback muss man erlebt haben.
Flinders Ranges National Park: Wilpena Pound Resort, ein sehr großer, waldiger Platz mit vielen Sitzmöglichkeiten, sanitären Anlagen, Pool, Informationszentrum und kleinem Laden. Die Kängurus sind hier ständige Gäste.
Lower Glenelg National Park: Camp Forest South S38°03.996‘E141°14.281‘ Ein einsamer Platz mitten im Busch am Glenelg River. Das Buschcamp ist mit Toiletten, Feuerstellen und Regenwassertanks ausgestattet. Ein schöner Platz inmitten der Natur mit Bademöglichkeit.
Johanna Beach: S38°45.547‘ E143°22.547‘ Kein Geheimtipp mehr, dafür sehr schön in den Dünen am Meer gelegen. Dieser kostenlose Campingplatz ist mit Toiletten und Regenwasser ausgestattet. Ein ideales Surferrevier, daher an den Wochenenden auch gut besucht.
Bear Gully Reserve im Cape Liptrap Coastel Park: S38°53.310’ E145°59.202’ Eine fünf Kilometer lange Dirt Road Strecke führt zu einem direkt am Strand gelegenen Campground. Ein kostenloser Platz mit Toiletten. Ausreichend Trinkwasser sollte sich an Bord befinden.
Buchan – The Junction im Snowy River NP: S37°31.065’ E148°15.803’. Ein kostenloser, einsamer und absolut ruhiger Platz am Zusammenfluss des Snowy- und Buchan River. Im warmen Fluss kann man baden, Feuerstellen sowie Toiletten sind vorhanden. Trinkwasser ist nicht vorhanden. Um den Platz zu erreichen, muss man elf Kilometer Offroad fahren. Wegweiser/Karten gibt es in Buchan an der Info (General Store/Post Office) bzw. im Roadhouse.
Geehi Rest Area in den Snowy Mountains: S36°22.933‘ E148°10.750‘. Ein wunderschön am Fluss gelegener Campground mit vielen durch Bäume und Sträucher abgeteilte Stellplätze. Dieser kostenlose Platz ist mit Toilette ausgestattet. Hier wohnt ein ganzer Familienclan Kängurus. Der Fluß hat Trinkwasserqualität.
Jenolan Caves im Blue Mountains NP – Carlotta Car Park: Auf den ersten Blick nicht sehr einladend. Nach der ersten Nacht erkennt man jedoch die Vorteile des kostenlosen Platzes. Es sind sanitäre Einrichtungen inkls. warmer Dusche vorhanden und der fest installierte Barbecue Grill darf selbstverständlich genutzt werden. Die nächtliche Ruhe wird eventuell nur von den dort lebenden Tieren gestört. Mit viel Glück kann man das nachtaktive Brush Tailed Oppossum am Zelt beobachten. Hier standen wir sogar fünf Tage im oberen Bereich des Rest Area Geländes. Dazu hatten wir uns die Erlaubnis vom Infocenter eingeholt.

Motorräder:

Wir fuhren mit zwei KTM LC4 LS-E/Military. Diese wurden für den elftausend Kilometer langen Trip komplett durchgecheckt und mit folgenden Umbauten/Komponenten aufgerüstet: Zur Versorgung mit Strom sind die kleinen 12 Volt Dosen gegen wassergeschützte Zigarettenanzünderdosen getauscht worden. Die Seitenständer wurden mit vergrößerten Platten, Marke Eigenbau, zur Erhöhung der Standsicherheit auf weichem Untergrund versehen. Die Sitzbänke wurden straffer und niedriger, zur Vergrößerung der Sitzfläche, neu gepolstert und bezogen. Um die regelmäßige Pflege der Kette zu erleichtern, wurde an jeder Maschine Scottoiler angebracht. Die Reifen von Heidenau K60 haben sich auf dieser Tour bestens bewährt. Sie bieten Gripp auf und abseits der Straße und vermitteln im Outback ein sicheres Handling. Im Gegensatz zu anderen Herstellern bildet sich am Vorderradreifen kein Sägezahnprofil und die geringen Abrollgeräusche sind nicht erwähnenswert. Die verstärkten Schläuche von Heidenau kamen zum Einsatz und bewahrten uns auf der gesamten Tour vor luftlosen Reifen.

Ausrüstung:

Seitenkoffer: Zum Transport der Ausrüstung und persönlichen Sachen wählten wir die Koffer Gobi von Hepco & Becker. Sie vereinen viele Vorteile. Perfekt durchdacht hat er einen integrierten Wassertank im Hohlraum von je 3,5 Liter pro Koffer. Der angebrachte Wasserhahn erleichtert den Zugriff auf das kostbare Nass. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Beladung der Koffer von oben erfolgt und die Deckel dazu festgestellt werden können. Halteösen zum Verzurren von Zelt und Schlafsäcken sowie integrierte Schlösser runden das durchdachte System ab. Die dazu erhältlichen Innentaschen lassen die Bekleidung schnell im Zelt verstauen.
Zelt: Eine allgemeingültige Richtlinie zu geben ist aufgrund der Vielfalt der Zeltsysteme, Isomatten und Schlafsäcke kaum möglich. Daher sollte sich jeder mit seinem Outdoorausrüster gründlich zusammensetzen. Das Zelt muss hitze-, sturm- und regentauglich sein! Nach einer Beratung mit Doorout Fulda www.doorout.com wurde das Zelt Sunwind 3 mit auf die Tour genommen. Es bietet eine gute Raumausnutzung und eine Abside, um bei schlechtem Wetter in dieser zu kochen. Großflächige Belüftungen an den Stirnflächen und an der Seite wurden ausgiebig genutzt. Ein geringes Packmass und ein Gewicht von unter 3,5 Kilogramm waren eine wichtige Entscheidungshilfe, um es auf den Koffer zu transportieren. Verstärkte Heringe sollten zusätzlich mitgenommen werden.
Kocher: Das uns schon jahrelang begleitende Kocherset von Trangia kam wieder zum Einsatz. Das System ergänzen wir mit einer kleinen Wasch- / Abwaschschüssel, Plastikgeschirr, Trinkbecher sowie Besteck.

Sehenswertes:

Hier muss man Prioritäten setzen, was man sich anschauen und erfahren möchte. Unsere persönlichen Highlights waren:
Outback: Die unendliche Weite und die Nächte im Outback sind unvergesslich. Ebenso die große Jahrhunderthitze und das blendende Weiß der Salzseen.
Sydney: Eine Stadt zum Verlieben. Das Opera House, die alten Gebäude The Rocks und die Harbour Bridge gehören zum Pflichtprogram. Es gibt nichts Schöneres als am Circular Quay Fisch & Chips zu essen und dem Treiben der Stadt zuzusehen. Das alles muss man sich ein zweites Mal bei Nacht ansehen.
Marburg in Queensland: Ein uriges Dorf mit deutschen Wurzeln, wo wir schnell Kontakt fanden und eine der besten Silvesterparty unseres Lebens feierten.
Broken Hill: Die Wüstenstadt ist auch als Silver City bekannt geworden. Eine riesige Abraumhalde bildet die weithin sichtbare Kulisse. Jedem wird sicherlich Broken Hill aus der Serie „Die fliegenden Ärzte“ bekannt sein. Outbackstraßen sind für den Notfall als Landeplätze präpariert.
Silverton: Die alte Silberminenstadt wird als Geisterstadt deklariert. Jedoch wird der Stadt durch Künstler und Pubs wieder neues Leben eingehaucht. Vielen wird Silverton durch Filme, wie Mad Max, bekannt sein.
Coober Pedy: Einem Hauch von Opalfieber folgen und die Goldgräberstimmung genießen. Auch wenn diese Zeiten schon lange vorbei sind und viele Schürfer einer geregelten Arbeit nachgehen, widmen sie sich am Wochenende ihrem Hobby: Die Suche nach dem großen Fund!
Flinders Ranges: Schöne Wanderwege zu den Felsmalereien der Aboriginis, Felsformationen und unendlich viele Offroadstrecken machten das Gebiet zu einem wahren Paradies. Kängurubabys stolpern über die Spannseile des Zeltes, wecken uns, um dann gemeinsam mit den Kängurus zu frühstücken. Nirgends kommt man ihnen in freier Natur näher.
Hahndorf: Hier versucht Australien „deutsch“ zu sein und vermarktet es auf ganzer Linie. Schaut man hinter die Kulissen, stößt man jedoch auf den Ursprung der Besiedelung Australiens durch Deutsche und Europäer.
Great Ocean Road: Als eine der schönsten Küstenstraßen der Welt wird sie gepriesen und bietet Fahrvergnügen pur, um an den 12 Aposteln den Blinker zu setzen. Wer durch Port Campbell fährt, sollte an der kleinen Tankstelle am Ortseingang halten. Alan sammelt Fahrzeugkennzeichen aus aller Welt und freut sich riesig über jedes Kennzeichen, welches ihm mitgebracht wird.
Wilsons Promontory National Park: In diesem Park muss man am Eingang des Nationalparks Permits käuflich erwerben. Trinkwasser muss in die Weite des NP mitgenommen werden. In dem 30 km vom Parkeingang gelegenen Ort Tidal River kann man seine Vorräte auffüllen. Von dort aus gehen auch sehr viele Wandermöglichkeiten in die Natur. Zu empfehlen ist die Norman Bay. Eine sichere Badestelle und gut geeignet für Familien mit Kindern. Surfer nutzen diese Bucht ausgiebig.
Graet Alpine Way in den Snowy Mountains: Ein besseren Blick auf die Berge hat man sonst nirgendwo. Dieses Skigebiet ist im Sommer ein klasse Motorradrevier und bietet Kurven ohne Ende. Der Great Alpine Way führt von den Snowy Mountains zum Mount Kosciusko Nationalpark.
Alpine Way im Kosciusko NP: Hundertzehn Kilometer jagt eine Kurve die andere ohne dass eine Stadt einen ausbremst. Dafür mit weniger Weitblick gesegnet und teilweise steile ungesicherte Abhänge. Nichts für Menschen mit Höhenangst. Der Charlotte Pass ist die höchste befahrbare Straße in Australien und bietet einen Blick auf den Mount Kosciusko mit 2228 Meter Höhe. Dieses ist der höchste Berg Australiens.
Blue Mountains: Hier gibt es eine Unmenge zu entdecken. Die berühmte Steinformation Three Sisters gehört zum Pflichtprogramm. Man sollte sich die Zeit nehmen und mit der Cable Car in das Jamison Valley herunter fahren, um im Regenwald spazieren zu gehen. Besonders beeindruckend sind die spektakulären Jenolan Caves. Die Straße führt mitten hindurch und es sind viele Tropfsteinhöhlen zu besuchen.

Den wahren Wert einer Reise machen jedoch die vielen Bekanntschaften aus. Einige haben uns zu sich nach Hause eingeladen, welches wir oft annahmen. Vielen Dank! Unzählige Kontakte haben wir auch am Straßenrand geknüpft.

Karten/Literatur:

Wir nutzten eine alte vorhandene originale HEMA Karte von Australien aus dem Jahr 1997/1998. Diese wurde mit aktuellem Navigationsmaterial ergänzt. Ein Quell an Info bietet das Buch Australien von lonely planet mit der ISBN Nummer: 978-3-8297-2247-6

Internetadressen:

Das Internet bietet eine Unmenge an Informationen. Für Motorradfahrer dürften jedoch folgende Seiten besonders interessant sein:
www.krad-vagabunden.de
Simon und Frank waren auf Weltreise und haben in 2012 fünf Monate Australien befahren. Daher ist die Seite auf recht aktuellen Stand. Auf Fragen gibt Frank gerne und ausführlich Auskunft.
www.outback-guide.de
Eine Homepage voll mit Infos über die vielen Pisten von Australien. Wenn noch Fragen offen sind, berät Rainer ebenfalls gerne und ausführlich.
www.perfectbluesky.de
Hier ist eine Unmenge an GPS Daten zusammengetragen worden. Wer im Voraus seine Route kennt, sollte hier einen kleinen Blick hineinwerfen.

Stand: 2013

2 thoughts on “Infos Australien

    • Hi, Pouakai, mit dieser Hema Karte waren meine Eltern auch schon damals in Australien unterwegs und ich kann diese ebenfalls uneingeschränkt (trotz alter Karte) empfehlen. In Sydney möchte ich jedoch nicht ohne Navi umherkurven!

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